Samstag, 16. Februar 2013

Einkommensdifferenzen - verdienen und bekommen



Kolporteure und Skilehrer 

verdienen am wenigsten

 

HUNGERLÖHNe
www.krone.at           22.02.2006

In 49 Branchen gibt es Mindestlöhne unter 1.000 Euro brutto monatlich. In insgesamt 20 Bereichen beträgt der Mindestlohn sogar nicht einmal 900 Euro. Am niedrigsten sind dabei die Zeitungszusteller mit rund 670 Euro eingestuft. Knapp darüber rangieren die Schilehrer mit 683,10 Euro und unter 800 Euro liegt auch noch das Bäckergewerbe mit einem Kollektivvertrag von mindestens 799,88 Euro.

Weitere 17 Branchen kommen auf weniger als 900 Euro brutto monatlich. Es sind dies Ordinationshilfen bei Zahnärzten und Dentisten (880), das Fleischergewerbe (846,87),Immobilien- und Vermögenstreuhänder (883), Angestellte der Lauda Air (896,12), Angestellte in Notariaten (888,79) sowie Angestellte bei Rechtsanwälten (887,34), Angestellte der Gablonzer Betriebe (877,40), Arbeitnehmer der Internationalen Schlafwagen- und Touristikgesellschaft (888,00).
Es folgen das Papier und Pappe verarbeitende Gewerbe (883,96), das Fotografengewerbe Niederösterreich (860), das Taxi- und Mietwagengewerbe (840), Naturblumenbinder und -händler (842,96), die Bekleidungsindustrie (888,88), Textilreiniger, Chemischreiniger und Färber (882,32), Kürschner, Präparatoren, Handschuhmacher, Säckler, Lederfärber, Gerber und Kappenmacher (885,60), die Lederwaren- und Kofferindustrie (888,88) und das Schuhmachergewerbe (882,32).

Großer Nachholbedarf

Zahlen darüber, wie viele der Arbeitnehmer in diesen Berufen tatsächlich nur nach dem Kollektivvertrag bezahlt sind und wie viele doch zumindest über 1.000 Euro verdienen, liegen keine vor. ÖVP-Sozialsprecher Tancsits sieht in der Frage der Durchsetzung eines Mindestlohns von 1.000 Euro die Sozialpartner gefordert. Diese hätten "mehr als einen Nachhol- und Hausübungsbedarf".

 Das nun vorgelegte Sparpaket beweist einmal mehr, dass Faymann und seine Clique nicht einmal ansatzweise verstanden haben worum es geht. Dass wir uns im größten Verteilungskampf der letzten 60 Jahre befinden und sich dieser zunehmend intensivieren wird. 72 Prozent der lohnsteuerpflichtigen Einkommen in Österreich sind niedriger als 1.492 Euro netto pro Monat. 50 Prozent niedriger als 930 Euro pro Monat. Die Vermögen sind in einer Art und Weise in den Händen einiger weniger konzentriert, dass man selbst als Marktradikaler diesen Zustand kritisieren muss.
Eine Gesellschaft, in der einige wenige fast alles und der Rest kaum etwas besitzt, setzt sich 
der Gefahr aus den sozialen Frieden zu verlieren. Und diesen Prozess erleben wir gerade.

Ein Hohn was manche Arbeitnehmer in diversen Branchen verdienen, besonders im Vergleich zu unseren Politikern, was diese bekommen.
Aber auch manchen Banker und Top-Manager müsste eigentlich angesichts dieser Vergleiche das Gewissen drücken.
Vorausgesetzt; sie haben eines.  



Siehe dazu auch den Blog: Politikergehälter, Parteifinanzierung und Staatsausgaben






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